Unterlagen und Daten, die für ein offizielles Arbeitsverhältnis in Deutschland erforderlich sind, Inhalt des Arbeitsvertrages

§ Auflistung der Unterlagen und Daten zu einer Person, die für eine Bewerbung und Einstellung in Deutschland erforderlich ist

Bei der Einstellung in einer Firma muss ein neuer Mitarbeiter folgende Unterlagen und Angaben zu seiner Person vorlegen:

• Arbeitserlaubnis in Deutschland;
• Sozialversicherungsausweis;
• Steueridentifikationsnummer;
• Krankenversicherungskarte;
• Urlaubsbescheinigung vom vorherigen Arbeitsplatz;
• Bankdaten für Gehaltsüberweisungen;
• Weitere Dokumente nach Bedarf.

Die in der Liste aufgeführten Dokumente verbleiben mit Ausnahme der Bescheinigungen nicht beim Arbeitgeber, sondern werden zur Überprüfung und Erlangung genauer Informationen benötigt. In der Regel macht sich der Arbeitgeber Kopien dieser Dokumente und gibt sie dem neuen Arbeitnehmer zurück.

Aufenthaltserlaubnis und Arbeitsgenehmigung

Bei der Einstellung einer ausländischen Person muss ein Arbeitgeber in Deutschland sicherstellen, dass die Person das Recht hat in Deutschland zu arbeiten. Daher muss ein neuer Arbeitnehmer, wenn er keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, eine Arbeitserlaubnis vorlegen. Mehr darüber wer eine Arbeitserlaubnis in Deutschland benötigt und wie er diese erhält, erfahren Sie auf einer separaten Seite unserer Webseite.

Sozialversicherungsausweis

Das wichtigste Dokument in Deutschland, das für eine offizielle Arbeitsaufnahme benötigt wird, ist der Sozialversicherungsausweis. Dieser ist in Deutschland nicht weniger wichtig als ein Ausweis. Dieses Dokument wird von der Deutschen Rentenversicherung ausgestellt und enthält die Sozialversicherungsnummer der Person in der gesetzlichen Rentenversicherung. Mit dieser Nummer werden die Beiträge zur Rentenversicherung von den Gehältern der Arbeitnehmer abgezogen.

Wenn der neue Mitarbeiter noch keinen Sozialversicherungsausweis hat, fordert der Arbeitgeber dieses Dokument in der Regel für ihn an. Die Person kann dies auch selbst tun, indem sie sich an ihre Krankenkasse wendet.

Steueridentifikationsnummer

Damit der Arbeitgeber die Einkommenssteuer für den Arbeitnehmer ans Finanzamt abführen kann, muss der Arbeitnehmer ihm seine Steuernummer und sein Geburtsdatum mitteilen. Somit kann der Arbeitgeber dem Finanzamt die Höhe des Lohns und der einbehaltenen Steuer mitteilen.

Diese Nummer findet man in der Lohnsteuerbescheinigung, die dem Arbeitnehmer bei seiner Kündigung ausgehändigt wird, sowie in früher vom Finanzamt erhaltenen Briefen und Bescheiden.

Diese Nummer wird der Person nach ihrer ersten Registrierung beim Meldeamt in Deutschland per Post mitgeteilt. Diese Nummer kann beim örtlichen Finanzamt angefordert werden. Die Kontaktdaten des örtlichen Finanzamtes finden Sie auf der Website des Bundessteueramtes, bei der Suche des Finanzamtes unter Angabe Ihres Ortes oder Ihrer Postleitzahl.

Versichertenkarte oder Mitgliedsbescheinigung

Um zu bestätigen, dass der Arbeitnehmer über eine Krankenversicherung verfügt, sowie um Informationen zu erhalten an welche Krankenkasse die Beiträge zur Krankenversicherung abgeführt werden sollen, kann der Arbeitgeber eine Mitgliedsbescheinigung, Bestätigung der Mitgliedschaft der Krankenkasse verlangen. Diese Bescheinigung kann bei der Krankenkasse angefordert werden, bei einigen Krankenkassen geht das auch über das Internet. Der Arbeitgeber verlangt jedoch nicht immer die Vorlage einer solchen Bescheinigung, es reicht oft aus nur die Krankenversicherungskarte vorzulegen.

Urlaubsbescheinigung von Ihrem bisherigen Arbeitsplatz

Bei einem Arbeitsplatzwechsel muss der ehemalige Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Bescheinigung über den im laufenden Jahr verwendeten Urlaub vorlegen. Mit dieser Bescheinigung legt der neue Arbeitgeber fest, wie viele Urlaubstage dem Arbeitnehmer im laufenden Jahr noch zustehen. Allerdings verlangen nicht viele Arbeitgeber eine solche Bescheinigung von einem neuen Arbeitnehmer.

Weitere Dokumente (nach Bedarf)

Darüber hinaus muss der Mitarbeiter in einigen Fällen möglicherweise weitere Dokumente vorlegen, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben oder in besonderen Fällen erforderlich ist. Folgend finden Sie eine Auflistung solcher Dokumente:

§ Arbeitsbuch in Deutschland

Bitte beachten Sie, dass es in Deutschland so etwas wie ein „Arbeitsbuch“ nicht gibt. Dieses Dokument wird in anderen Ländern verwendet, beispielsweise in Russland. In Deutschland wird ein solches Dokument nicht verwendet, daher ist es nicht erforderlich es bei der Einstellung vorzulegen. Ein Arbeitsbuch mit Einträgen aus einem anderen Land kann hilfreich sein, um eine Arbeitsstelle zu finden, da es die Qualifikationen und Berufserfahrung des Bewerbers bestätigt. Für eine offizielle Einstellung zur Arbeit ist es jedoch nicht erforderlich. In Deutschland erhält eine Person bei Kündigung vom Arbeitsplatz ein Arbeitszeugnis, das als Bestätigung der Berufserfahrung dient, aber nur bei der Arbeitssuche benötigt wird.

In Deutschland werden keine Arbeitsbücher für Mitarbeiter geführt, sondern Arbeitszeugnisse von Arbeitgebern verwendet.

§ Arbeitsvertrag in Deutschland: Inhalte, Schwerpunkte

Ein Arbeitsvertrag in Deutschland ist in der Regel schriftlich festgelegt, dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Ein Arbeitsvertrag muss nicht unbedingt in deutscher Sprache verfasst sein, obwohl im Falle einer Klage eine Übersetzung ins Deutsche erforderlich ist.

Im Folgenden sind die wichtigsten Punkte eines Arbeitsvertrags in Deutschland aufgeführt, auf die Sie unbedingt achten sollten, bevor Sie ihn unterzeichnen. Natürlich kann es sein, dass nicht alle von ihnen im Arbeitsvertrag aufgeführt sind. Es können auch andere wichtige Punkte aufgeführt sein, abhängig von der Art der Arbeit oder dem Tätigkeitsbereich.

• Beschreibung der Arbeitstätigkeit,
• Arbeitsplatz,
• das Datum des Arbeitsbeginns und bei befristetem Arbeitsvertrag die Dauer,
• tägliche und wöchentliche Arbeitszeit,
• Dauer der Probezeit,
• Angaben zum Bruttogehalt,
• Vergütung bei Überstunden,
• die Anzahl der bezahlten Urlaubstage pro Jahr,
• Kündigungsfristen und -bedingungen,
• Wahrung der Betriebsgeheimnisse,
• Möglichkeiten von Nebentätigkeiten,
• Strafen, Bußgelder und Prämien.

Neben dem Arbeitsvertrag mit dem Arbeitnehmer können Vereinbarungen über die Geheimhaltung von Daten, über die Arbeit mit personenbezogenen Daten usw. unterzeichnet werden. Es können auch andere gültigen Dokumente zur Einführung ins Unternehmen bereitgestellt werden.

Sie können ein Beispiel eines Arbeitsvertrags der IHK Frankfurt am Main in deutscher Sprache im Format DOC - MS Word ansehen.